Sanierung des Denkmals

Auszüge aus dem Denkmalschutzgutachten:

"Es handelt sich um eine repräsentative Anlage mit klar gegliederten kubischen Baukörpern und einer einprägsamer Silhouette.
Die vertikale Gliederung der Fassaden ist in der Formensprache des Neo-Klassizismus ausgeführt, Blendgiebel und Kupfer-Turmdach im Neobarock, die Zierputzarbeiten im „geometrisierten Jugendstil“.
Der Baustil läßt sich der „neuen Sachlichkeit“ zuordnen und wurde nach den Leitlinien der Werkbund-Architekten (Gropius, Behrens u.a.) mit dem Schwerpunkt auf Nützlichkeit, guter Proportionierung, Farbabstimmung und rhythmischer Gliederung der Fassaden umgesetzt.
Die Schutzwürdigkeit des Denkmals ergibt sich für die Stadt Velbert „aus dem Standort, der Grund- und Aufrißkonzeption sowie der formalen und baukonstruktiven Ausführung der Gebäude“
Außerdem sind sie Zeugnis des Bauprogrammes der örtlichen Konsumgenossenschaft, die in den späten 1890er Jahren in Velbert mit dem Ziel gegründet wurde, die Industriearbeiter und ihre Familien mit preiswerten und guten Grundnahrungsmitteln zu versorgen.
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Sanierung 1. Bauabschnitt

Prof. Mandler / Dr. Schneider
Prof. Mandler / Dr. Schneider

Über Jahrzehnte wurde die Dampfbäckerei nur sporadisch in einzelnen Bereichen genutzt - andere Bereiche standen leer und der Zahn der Zeit begann bereits deutlich an der Substanz zu nagen.

2004 setzte sich Herr Dr. Schneider von der VVM mit dem Architekten Herrn Prof. Artur Mandler in Verbindung, der sich auf die Umnutzung ehemaliger Industrieanlagen spezialisiert hat. Gemeinsam mit Herrn Mandler und Herrn Ickert entstanden erste Ideen einer neuen Nutzung, u.a. auch für einen Umzug des "Deutschen Schloß und Beschlägemuseums", einer Wohnnutzung und der bis zum Jahr 2006 realisierten Umsetzung als Gastronomie- und Gewerbepark.

Sanierung 2. Bauabschnitt

Dipl. Ing. V. Ickert
Dipl. Ing. V. Ickert

Den zweiten Bauabschnitt mit der Umnutzung des Bäckereihaputgeäudes für die Stadt Velbert hat die VVM dann gemeinsam mit dem Architekten Vikor Ickert geplant und umgesetzt.

Tausende Details mußten berücksichtigt, auseinandergenommen und wieder zu einem großen Ganzen zusammengefügt werden: "Eine Umbaumaßnahme ist weitaus komplexer und eine viel größere Herausforderung als ein Neubau."
Das Gebäude wurde buchstäblich von Kopf bis Fuß also vom maroden Dachstuhl bis zum feuchten Keller kernsaniert, allerdings ohne die denkmalgeschützten Teile zu verändern.

Gestalterisch haben Herr Dr. Schneider und Herr Ickert Wert darauf gelegt, daß zum einen die historische Substanz der Gebäude wo irgend möglich freigelegt und bewahrt wird. Zum anderen sollten bei den neu zu ergänzenden Teilen wie Eingangstüren, Oberböden, Terrassen, Geländer etc. der industrielle Charakter der Anlage erhalten und unterstrichen werden.

Nach Abschluß des ersten Bauabschnittes gab es unterschiedliche Planungen für das Hauptgebäude, u.a. für eine Hotelnutzung, ein Kino oder die Unterbringung des Instituts für Sicherheitssysteme. Als sich seitens der Stadt Velbert 2010 ein Platzbedarf für städtische Beratungsstellen ergeben hat, wurde diese Nutzung mit Fertigstellung 2011 realisiert.

Hochkeller-Halle an der Sontumer Strasse

In den darauffolgenden Jahren bis 2016 wurden die Kellerbereiche und die Flächen an der Sontumerstraße saniert und einer neuen Nutzung zugeführt.